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Leichte Sprache in der Schuldenberatung

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 14.11.2018, 18:28 Uhr
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Wien [ENA] Zwei Millionen Österreicher*innen haben eine Leseschwäche. Kein Wunder, denn wir sind ein massives Einwanderungsland. Haben schon viele Einheimische Schwierigkeiten die Amtssprachen zu verstehen, sind natürlich Menschen ohne Deutsch als Muttersprache besonders betroffen. Was soll man da machen? Die ASB Schuldnerberatungen GmbH hat sich etwas einfallen lassen und heute bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt.

Gewissermaßen gibt sie "Nachhilfeunterricht". Schulden machen ist heute fast ein "Kavaliersdelikt", wenn nicht ein Geschäftsmodell und wird von allen, den großen Firmen, Staaten und dem "kleinen Mann" gemacht. Heute wird man nicht mehr in den dunklen, modrigen Schuldturm geworfen, wie das einmal früher üblich war, sondern es gibt eine ganze Reihe von Hilfestellungen für die Betroffenen. Nun hat sich aber herausgestellt, dass die Schuldnerberatung nür eingeschränkt möglich ist, da viele die juristischen Begriffe nicht verstehen. Clemens Mitterlehner, Geschäftsführer der ASB kennt als langjähriger Schuldnerberater diese Situation sehr gut. Erklärungen, Merkblätter und Broschüren helfen nicht, wenn sie nicht verstanden werden.

Kein Wunder also, dass Beratungserhältnisse abgebrochen werden. 2017 entdeckte die ASB eine Fachzeitschrift deutscher Kollegen*innen, nämlich "Leichte Sprache in der Schuldnerberatung". Genau das schien in Österreich auch notwendig und das Sozialministerium ließ sich überzeugen, die für die Umsetzung nötigen finanziellen Mitteln zur Verfügung zu stellen. Nun was ist "Leichte Sprache"? Durch die UN-Behindertenrechtskonvention von 2008 haben wir uns verpflichtet, Menschen mit Behinderungen zu fördern. In diesem Sinne ist auch die Verwendung von "Leichter Sprache" zu verstehen, um auch Menschen mit Leseschwierifkeiten die Teilhabe an Gesellschaft, Politik und Alltagsleben zu ermöglichen.

Das Projekt "Leichte Sprache in der Schuldnerberatung" beruht hauptsächlich auf dem Schuldenwörterbuch. Darin enthalten sind siebzig Begriffe, mit denen überschuldete Menschen konfrontiert sind. Zum Beispiel werdenTagsatzung, Lohnpfändung, Gläubiger, Privatkonkurs oder Zahlungsplan leicht verständlich erklärt. Aber die ASB versucht auch Jugendliche, die erst den Umgang mit Geld lernen müssen, von einer Schuldenprävention zu überzeugen. Dazu gehört, dass sie Kaufentscheidungen nicht impulsiv machen, sondern nach ihren Möglichkeite. Zugegebenermaßen nicht immer leicht, in Anbetracht der schönen Kaufwelt, aber es ist schon beruhigend zu wissen, dass ein verständnisvolles team von Schuldenberatern zur Verfügung sreht.

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