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Balduin Möllhausens Nordamerikaberichte

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 29.05.2020, 10:05 Uhr
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Wien [ENA] Für jeden ethnografisch, geographisch aber auch literarisch interessierten Leser, sind Balduin Möllhausens Expeditionsberichte aus Nordamerika von unschätzbaren Wert. Noch war es ein Amerika des "Wilden Westen", der noch frei lebenden Indianerstämme, der herrlichen Flüsse und Landschaften als Möllhausen 1849 dort seine Reisen unternahm. Mit einem gewissen Bangen blickt man heute, 170 Jahre später, zurück.

Und man fragt sich, was aus diesen Naturschönheiten und kulturellen Besonderheiten wie der Büffeljagd, den indianischen Malereien, der geweihten Quellen oder den wilden Pferden der großen Prairie geworden ist, die Möllhausen noch so enthusiastisch beschrieb, die aber auch schon zu seiner Zeit unübersehbare Zeichen der Zerstörung zeigten. Das macht das Lesen von frühen Reiseberichten teilweise so beklemmend, dieses Ahnen und Wissen vom "verlorenen Paradies", das der Preis ist für die Eroberung der Welt. Alexander von Humboldt hat in seinem Vorwort zu Balduin Möllhausens Buch "Wanderungen durch die Prairien und Wüsten des Westlichen Nordamerika" geschrieben, "die Nähe europäischer Ansiedler gereicht den unabhängigen Stämmen zum Verderben."

Gibt es noch die mächtigen Urwälder, die zu beiden Seiten des Mississipis als "bildreiches Panorama" Möllhausens Weg begleiteten, als er in einem schönen und bequemen Dampfer den Fluss befuhr? 1851 nimmt er teil an einer Expedition von Herzog Paul Wilhelm von Württemberg. Er fertigte hunderte Zeichnungen an und verfasste zahlreiche Reiseberichte, die heute zu den wichtigsten Dokumenten der Erforschung des nordamerikanischen Westens gehören. Von ihm stammen die ersten Bilder des Grand Canyon und der damals dort lebenden Mohave-und Wallapai Indianer. Mit seinen über 40 Abenteuerromanen gehörte er zu den populärsten Schriftstellern seiner Zeit. König Friedrich Wilhelm IV. ernannte ihm zum Kustos seiner Bibliotheken der Schlösser in Potsdam.

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