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Bauern - Demo in Hamburg

Verantwortlicher Autor: Nicolaus Dinter Hamburg, 17.11.2019, 15:24 Uhr
Presse-Ressort von: Nicolaus Dinter Bericht 7135x gelesen
Kleine Traktoren auf dem Platz
Kleine Traktoren auf dem Platz  Bild: Lord Nicolaus Dinter

Hamburg [ENA] Bauern – Demo in Hamburg, schade, dass die Trecker nur auf ausgewiesenen Flächen stehen durften. Aber so ist Hamburg. Dafür war die Demo hoch interessant, die Forderungen der Bauern nach mehr Mitspracherecht und einem Dialog ist gar nicht von der Hand zu weisen.

Die meisten Bauern stehen für Klimaschutz und dessen Umsetzung ein, gerne würden die Bauern mit der Natur arbeiten, leider wurden aber in der Vergangenheit die Natur so zerstört, dass es mindestens 20 – 30 Jahre brauch, bis wieder natürliche Ressourcen ein gesetzt werden können, dieses ist ein Weg der kleinen Schritte und nicht des Kahlschlages. Auch wenn die Regierung die Bauern für die Grundwasserbelastung verantwortlich macht, sind es doch die Statistiken der Städte und Industrie, die den Bauern negativ ausgelegt werden. Die Bauern sind bereit und versuchen es, mit modernster Technik. Die Trecker der heutigen Bauern arbeiten auf dem Feld mit GPS, Sattelitensteuerung und digitalen Datenaustausch mit stationären Einrichtungen.

Da wird auf den Gramm genau berechnet, wieviel ein Landwirt auf dem Feld verbringt oder erntet und auch die Überprüfung wird nicht vergessen, etliche Landwirte schauen, welche Stoffe im Untergrund fehlen und wachen über den Zustand des Ertrages. All das wird von der Regierung ignoriert, genauso, dass am industrie-food nur die Discounter verdienen. Diese sind zurzeit dabei, riesige Landwirtschaftsflächen auf zu kaufen um dort chemische Landwirtschaft zu betreiben um noch mehr Profit zu generieren. Dabei suggerieren sie in der Werbung eine heile Welt. Die Landwirte wissen, wo bei ihnen der Schuh drückt.

Diese Parolen sind ernst gemeint.

Sie wollen es anders, brauchen aber 20 – 30 Jahre Zeit und die Sicherheit, dass in dieser Zeit ihre Investitionen nicht gestoppt oder abgeschafft werden, durch die Politik. Klimaschutz und Wandel der Landwirtschaft und Industrie geht nicht von heut auf Morgen. Die Strukturen wurden in den letzten Jahren zu Ungleichgewicht, der Landwirtschaft aufgebaut, fehlen hier Betriebe, die Gülle liefern für den Ackerbau, hat dort ein Bauer keine Lupinen mehr pflanzen, weil der Sojaimport subventioniert wird und dafür der Regenwald weichen muss. Der Landwirt kann entscheiden, ob er Genmanipulierte Saat ausbringt, aber der Verbraucher kann dieses nicht, weil für den Landwirt es gekennzeichnet wird, aber nicht für den Verbraucher.

Lessing mal anders.

Genauso können die meisten Menschen in Deutschland ohne Grundeinkommen ja gar nicht entscheiden, welche Nahrungsprodukte sie kaufen wollen, sondern müssen essen, was die Vertriebsindustrie ihnen auf den Tisch legt. Sei es Schredder Fleisch statt vom Schlachter neben an, ein gutes Stück Fleisch. Oder gebe ich zwei Cent mehr für einen „organic“ Joghurt aus oder kaufe ich lieber den industriell hergestellten. Die Landwirte wissen was für Detail –Probleme es gibt und auch wenn sie noch keine Patenlösung haben, sie wollen den Dialog und auf der Demo haben Nabu, Grüne, CDU, SPD, Discounter berechtigt ihr Fett weg gekriegt.

Das Symbol des Wiederstandes.
Der Mann redet tacheles.
Nicht nur reden, handeln!

Es geht auch anders, das wissen die Landwirte und das Ausland macht es uns vor, nur die Lobby verhindert es. So lange bis nichts ehr geht? Ich würde mich freuen, wenn sich mehr Menschen an den Landwirten ein Beispiel nehmen.

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